Ein Stück Heimat
Ab sofort verschönern moderne Illustrationen von Dülkener Bauwerken rund zwanzig Schaltkästen in der Stadt. Zu sehen sind eine Vielzahl wichtiger und geschichtsträchtiger Gebäude von der Narrenmühle über das Mostertzhaus bis hin zum Kaiser-Friedrich-Bad. Entworfen hat diese Werke der Dülkener Roman Polleichtner. Von der ersten Idee, die Schaltkästen als Ausstellungsfläche zu nutzen, bis zur finalen Montage hat es nur wenige Wochen gedauert.
Das Projekt „Mein Dülken“, aus dem die stilvollen Illustrationen stammen, begann allerdings schon im Februar. „Ich war auf der Suche nach einem kleinen Ausgleich. Ich wollte etwas für mich machen, ohne Druck und mich gleichzeitig mehr mit meiner Heimat auseinandersetzen. So ist die Idee zu einem Kreativ-Projekt entstanden“, erklärt Roman Polleichtner. Der gelernte Mediengestalter arbeitet als Agenturleiter in der Schwalmtaler Werbeagentur SIGN+DESIGN und hat mittlerweile schon bereits 16 Bauwerke illustriert.
„Den Projektnamen ‚Mein Dülken‘ habe ich dabei ganz bewusst gewählt, nicht, weil es mein Dülken ist, sondern das Dülken von Jedermann. Umso stolzer macht es mich jetzt, dass ich meine Illustrationen mit jedem in Dülken teilen kann und diese an den Schaltkästen zu sehen sind“, betont Roman Polleichtner.
Kooperation mit dem DülkenBüro und der Volksbank Viersen
Aber wie kam es zu der Idee einer dauerhaften Kunstausstellung im öffentlichen Raum? Auf der Suche nach einer Möglichkeit, seine Werke auszustellen, nahm der Dülkener Kontakt mit der Volksbank Viersen auf. Da diese leider keine Ausstellungsfläche mehr zur Verfügung stellen kann, dennoch lokale Künstler fördern möchte, wurde die Anfrage kurzerhand weitergereicht an Andreas Goßen vom DülkenBüro.
„Wir waren direkt von den genialen Motiven begeistert und der Meinung, dass diese mehr Beachtung bekommen sollen, als eine temporäre Ausstellung in geschlossenen Räumen“, erklärt Andreas Goßen. „Unsere Überlegung: Die Werke in der Öffentlichkeit 24 Stunden, sieben Tage die Woche zu zeigen. So sind wir auf die Schaltkästen im Dülkener Stadtgebiet gekommen.“ Mit der Volksbank Viersen wurde schnell ein Sponsor gefunden, der die Umsetzung finanziert. „Als Förderer von lokaler Kunst unterstützen wir dieses Projekt natürlich gerne und bekennen uns auch klar zu Dülken, wo unsere Hauptstelle sitzt“, erklärt Jürgen Cleven, Vorstand der Volksbank Viersen. „Auch die Zusammenarbeit mit dem DülkenBüro war bisher immer perfekt durchdacht und organisiert.“
Urbanes Erbe trifft Moderne
Andreas Goßen freut sich über die unkomplizierte Umsetzung: „Die Motive eigenen sich deshalb so hervorragend, weil das urbane Erbe, die Historie von Dülken, mit der Moderne verknüpft wird. Roman Polleichtner spricht das Geschichtsbewusstsein an und verbindet es mit dem heutigen Verständnis von Design und Kunst. Für uns ist das Projekt eine gelungene Aufwertung der Innenstadt und es darf gerne als Blaupause für Folgeprojekte dienen.“
Ein großes Dankeschön möchten Roman Polleichtner und das DülkenBüro an Gestaltung & Technik, Michael Carl, richten, der die Beklebung ausgeführt hat. Außerdem danken die Initiatoren den Eigentümern der Schaltkästen – die Stadt Viersen, NEW, die Deutsche Post und die Telekom –, die alle sofort der Aktion zugestimmt haben.
Neue Projekte geplant
Geplant hat Roman Polleichtner noch viele weitere Motive und die nächsten Illustrationen werden Tien Anton und die Marien-Säule sein. Sein Lieblingswerk ist übrigens die St. Cornelius Kirche. „Für diese Illustration habe ich rund 60 Stunden aufgewendet, weil es auch sehr detailintensiv ist. Im Vergleich dazu waren es für die Kreuzherrenstraße 19 knapp zehn Stunden“, ergänzt der Dülkener.
Dülken für zu Hause
Alle bis dato illustrierten Bauwerke finden Interessierte auf der Webseite www.mein-duelken.de. Wer sich ein Stück Heimat bzw. Dülken nach Hause holen möchte, kann sich dies als Fineart-Poster, gedruckt auf edlem Naturpapier, online auf der Projekt-Webseite bestellen. Unten links steht der Titel und unten rechts stehen die GPS-Koordinaten des Bauwerks.